♦ gebogenes Glas
Gebogenes Glas wurde bereits im 17. Jahrhundert während des Baus des Versailler Schlosses erfunden. Seine besondere Form bekommt das Glas, indem eine Glasscheibe zunächst in einem Ofen bis zu ihrem Erweichungspunkt von 500°C bis 600°C erhitzt wird. Dabei liegt sie horizontal auf einer konkaven oder konvexen Form und wird so in ihre endgültige Form gebogen. Nach einer schrittweisen kontrollierten Abkühlung, um Spannungen in der Struktur zu vermeiden, wird das Glas poliert und auf einer der Krümmung entsprechenden Form zwischengelagert.
♦ Gussglas
Gussglas wird im Walzverfahren hergestellt, wobei die Glasschmelze durch hintereinander liegende Walzenpaare geformt wird. Das Muster wird in die noch heiße Glasmasse geprägt. So entsteht die für jeden Glastyp charakteristische Oberflächenstruktur. Je nach Walzenform können eine glatte und eine strukturierte oder zwei strukturierte Oberflächen erzeugt werden. Das Glas wird im typischen Glasfarbton, in gelb oder bronze, ohne oder mit Drahtnetzeinlage erzeugt.
♦ Ganzglasanlagen (GGA)
Eine Ganzglasanlage ist eine Konstruktion aus mehreren Glasscheiben (auch Türen), die ohne einen Metallrahmen miteinander verbunden sind. Die Scheiben werden mit Punkthaltern verbunden und übernehmen so selber eine konstruktive, tragende Funktion. Ein Beispiel für eine Ganzglasanlage sind Konstruktionen aus mehreren feststehenden Glasscheiben und Glastüren, wie sie in Einkaufspassagen häufig zu finden sind.
♦ gesäumte Kante
Die gesäumten Kanten entsprechen den Abmessungen der Schnittkante. Die Ränder sind mit einem Schleifwerkzeug gebrochen, wodurch die kante entschäft wird. Dies ist die niedrigste Form der Kantenbarbeitung.
♦ geschliffene Kante
Geschliffene Kanten bezeichnen eine durch Schleifen ganzflächig bearbeitete Kantenoberfläche. Diese Kanten haben ein mattes Aussehen.
♦ g-Wert
Der g-Wert (Solarfaktor) ist das Maß für den solaren Energiegewinn eines Glases. Der Wert bemisst die Wärmestrahlung die durch das Glas in einen Raum durch die Sonnen-einstrahlung eingetragen wird. Er bezieht sich auf den Wellenlängenbereich von 300 nm bis 2500nm. Der g-Wert ist die Summe aus der direkt durch das Glas hindurch gehenden Strahlung (Transmission) sowie der sekundären Wärmeabgabe durch das Glas in das Rauminnere (Absorption).
♦ Glasherstellung (Floatglas)
Beim Floatglasverfahren schwimmt ein endloses Glasband aus der Schmelzwanne auf ein flüssiges Zinnbad. In Folge der Oberflächenspannung der Glasschmelze und der planen Oberfläche des Zinnbades, bildet sich auf natürliche Weise ein absolut planparalleles Glasband. Im Kühlkanal und auf der anschließenden Transportstrecke kühlt das Glas bis auf Raumtemperatur ab, so dass es in Tafeln geschnitten werden kann.